Nach zehn langen Jahren Strafgefangenenlager wird Gary Hamilton
entlassen und sinnt auf blutige Rache. Mit einer miesen Intrige hatte ihm sein
damaliger Freund Acombar einen von ihm selbst begangenen Raubüberfall
unterstellt. Während Hamilton dafür im Steinbruch schmorte, hortete der Schurke
nicht nur die Beute, sondern bemächtigte sich auch noch Hamiltons Hauses sowie
seiner Geliebten Maria. Als der Freigelassene in der Postkutsche, die ihn in
seine alte Heimat bringen soll, bemerkt, dass es sich bei einem der
Mitreisenden um Acombars Sohn Dick handelt, gibt er diesem eine Nachricht für
seinen Vater mit auf den Weg. Er soll ihm von Hamiltons Rückkehr berichten und
ihm mitteilen, dass er am Abend einen Besuch seines alten Freundes zu erwarten
hätte.
Mit Satan der Rache schuf Antonio Margheriti einen untypischen, aber umso eindringlicheren Italowestern. Der Regisseur, der – teilweise unter seinem Pseudonym Anthony M. Dawson – immerhin sechs Genre-Beiträge ablieferte, dürfte dem Publikum dennoch in erster Linie für seine Horrorfilme in Erinnerung geblieben sein. So ist es auch kaum verwunderlich, dass Satan der Rache zwar die gängigen Spaghetti-Western-Merkmale enthält, aber im Kern doch eher durch seine düstere Geschichte und die schaurige Atmosphäre besticht. Am Abend von Hamiltons Heimkehr fegt ein gewaltiger Sturm über die Stadt hinweg, die Straßen sind dunkel und verlassen, die Kerzen flackern und die Kirchturmglocke beginnt im Wind zu läuten. Der Held, der sich zeitweise in einem unterirdischen Indianerfriedhof verbirgt, tötet leise wie ein Gespenst einen nach dem anderen von Acombars Männern. Zu Tode geängstigt wollen ihm diese gar das Menschliche absprechen und etwas Übernatürliches andichten, eine Wahrnehmung, die durch Klaus Kinskis diabolische Präsenz nur allzu nachvollziehbar erscheint. Kinski spielt ausgerechnet in diesem oft als Horror-Western bezeichneten Streifen seine einzige positive Genre-Rolle, doch in dieser Geschichte ist selbst der Protagonist unerbittlich, grausam und von Rachedurst zerfressen. In Sachen Boshaftigkeit jedoch kann er seinem Gegenspieler freilich nicht das Wasser reichen. Acombar gelangte seinerzeit durch das Komplott zu Reichtum und Macht, mittels welcher er seinem Sohn nun eine politische Karriere bis hin nach Washington ebnen will. Dick hingegen teilt den zügellosen Ehrgeiz seines Vaters nicht und noch weniger akzeptiert er dessen dunkle Machenschaften, als er davon erfährt. Zwar gebietet dem Westpoint-Absolventen seine Loyalität, der Familie im Kampf gegen Hamilton zur Seite zu stehen, Acombar und seinen Plänen mit ihm will er danach allerdings den Rücken kehren.
Diese Familientragödie ist nur ein Aspekt der Handlung, vertieft das Geschehen aber insgesamt merklich. Darüber hinaus gibt Dicks Verhalten Kinskis Rolle Gelegenheit, seine eigene Aufrichtigkeit unter Beweis zu stellen, als er den Sohn nicht für die Taten des Vaters büßen lassen will. Ansonsten schluckt Satan der Rache vor allem ordentlich Italowestern-Staub. Für seinen Rachefeldzug bewaffnet sich Hamilton zunächst am Rande der Wüste bei einem kauzigen alten Eremiten. Die einzige Frau, verkörpert durch Marcella Michelangeli, steht, wenn auch nicht immer gewollt, zwischen den Kontrahenten und scheint ihr Schicksal nie wirklich selbst in der Hand zu halten. Acombar beherrscht sie genau wie die ganze Stadt nach Belieben und hat einen Haufen grobschlächtiger Cowboys um sich geschart, unter denen vor allem Luciano Pigozzi heraussticht. Antonio Margheriti verknüpft all diese Merkmale des Italowesterns gekonnt mit Horror-Elementen, eine Melange, die sich auch im eindringlichen Score von Carlo Savina wiederfindet und Satan der Rache zu einem absolut außergewöhnlichen Spaghetti-Western macht.
Alternatives aus der Titelschmiede: And God said to Cain, Cain's Revenge
Mit Satan der Rache schuf Antonio Margheriti einen untypischen, aber umso eindringlicheren Italowestern. Der Regisseur, der – teilweise unter seinem Pseudonym Anthony M. Dawson – immerhin sechs Genre-Beiträge ablieferte, dürfte dem Publikum dennoch in erster Linie für seine Horrorfilme in Erinnerung geblieben sein. So ist es auch kaum verwunderlich, dass Satan der Rache zwar die gängigen Spaghetti-Western-Merkmale enthält, aber im Kern doch eher durch seine düstere Geschichte und die schaurige Atmosphäre besticht. Am Abend von Hamiltons Heimkehr fegt ein gewaltiger Sturm über die Stadt hinweg, die Straßen sind dunkel und verlassen, die Kerzen flackern und die Kirchturmglocke beginnt im Wind zu läuten. Der Held, der sich zeitweise in einem unterirdischen Indianerfriedhof verbirgt, tötet leise wie ein Gespenst einen nach dem anderen von Acombars Männern. Zu Tode geängstigt wollen ihm diese gar das Menschliche absprechen und etwas Übernatürliches andichten, eine Wahrnehmung, die durch Klaus Kinskis diabolische Präsenz nur allzu nachvollziehbar erscheint. Kinski spielt ausgerechnet in diesem oft als Horror-Western bezeichneten Streifen seine einzige positive Genre-Rolle, doch in dieser Geschichte ist selbst der Protagonist unerbittlich, grausam und von Rachedurst zerfressen. In Sachen Boshaftigkeit jedoch kann er seinem Gegenspieler freilich nicht das Wasser reichen. Acombar gelangte seinerzeit durch das Komplott zu Reichtum und Macht, mittels welcher er seinem Sohn nun eine politische Karriere bis hin nach Washington ebnen will. Dick hingegen teilt den zügellosen Ehrgeiz seines Vaters nicht und noch weniger akzeptiert er dessen dunkle Machenschaften, als er davon erfährt. Zwar gebietet dem Westpoint-Absolventen seine Loyalität, der Familie im Kampf gegen Hamilton zur Seite zu stehen, Acombar und seinen Plänen mit ihm will er danach allerdings den Rücken kehren.
Diese Familientragödie ist nur ein Aspekt der Handlung, vertieft das Geschehen aber insgesamt merklich. Darüber hinaus gibt Dicks Verhalten Kinskis Rolle Gelegenheit, seine eigene Aufrichtigkeit unter Beweis zu stellen, als er den Sohn nicht für die Taten des Vaters büßen lassen will. Ansonsten schluckt Satan der Rache vor allem ordentlich Italowestern-Staub. Für seinen Rachefeldzug bewaffnet sich Hamilton zunächst am Rande der Wüste bei einem kauzigen alten Eremiten. Die einzige Frau, verkörpert durch Marcella Michelangeli, steht, wenn auch nicht immer gewollt, zwischen den Kontrahenten und scheint ihr Schicksal nie wirklich selbst in der Hand zu halten. Acombar beherrscht sie genau wie die ganze Stadt nach Belieben und hat einen Haufen grobschlächtiger Cowboys um sich geschart, unter denen vor allem Luciano Pigozzi heraussticht. Antonio Margheriti verknüpft all diese Merkmale des Italowesterns gekonnt mit Horror-Elementen, eine Melange, die sich auch im eindringlichen Score von Carlo Savina wiederfindet und Satan der Rache zu einem absolut außergewöhnlichen Spaghetti-Western macht.
Alternatives aus der Titelschmiede: And God said to Cain, Cain's Revenge